Am 24.11.24 wurde das Denkmal „Nachhall“, welches auf die Initiative des Landesverband Deutscher Sinti & Roma Saarland entstanden ist, eingeweiht. Das Denkmal steht unter dem Motto „Sie lebten in unserer Mitte“
Es soll dem Gedenken an die Sinti und Roma dienen, die im früheren Saargebiet lebten und in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet wurden.
Sinti und Roma sind vor über 1000 Jahren aus dem Nordwesten Indiens nach West- und Osteuropa abgewandert.
Die Gesamtzahl der während der NS-Herrschaft ermordeten Sinti und Roma kann bis heute nur näherungsweise benannt werden. Ausgehend von zurückhaltenden Schätzungen, die zumeist auf statistischen Angaben aus der NS-Zeit beruhen, darf als zutreffend gelten, dass bis zu 500.000 Roma und Sinti umgebracht wurden.
Nach 1945 endete die gesellschaftliche und staatliche Diskriminierung der Sinti und Roma nicht. Ihnen wurde lange Zeit die Anerkennung verweigert, Opfer der rassistischen NS-Verfolgung gewesen zu sein. Erstmals in 1969 wurde durch den Europarat an das erlittene Unrecht an den Sinti und Roma aufmerksam gemacht.
Ferner soll es der Erinnerung an Arnold Fortuin dienen. Der Ort des Gedenkens befindet sich in unmittelbarer Nähe zur katholischen Kirche St. Michael, wo Pfarrer Arnold Fortuin von 1927 bis 1933 als Kaplan wirkte. Er erlangte später bundesweite Bekanntheit als Seelsorger der Sinti und Roma.
Pfarrer Arnold Fortuin betreute in der Saarbrücker Gemeinde Sinti- und Roma-Familien und gründete 1932 für deren Kinder im Verborgenen eine Schule im Pfarrhaus, gemeinsam mit Franz Lehmann Kimling, einem befreundeten Sinto.
Durch die entstandenen Kontakte wandten sich zur Zeit des Nationalsozialismus viele, von Verfolgung und Ermordung bedrohte Sinti und Roma an ihn, um Hilfe bei der Flucht ins Ausland zu erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützte Pfarrer Arnold Fortuin die Entschädigung der Sinti und Roma und wurde von 1965 bis 1970 durch die Deutsche Bischofskonferenz zum Nationaldirektor der „Katholischen Seelsorge für Roma, Sinti und verwandte Gruppen“ berufen.
Die Kirche St. Michael, in der die Eröffnungsveranstaltung stattfand. Die Kirche St. Michael befindet sich direkt neben dem Echelmeyer-Park, in welchem das Denkmal errichtet wurde.
Diverse saarländische Medien waren hierbei vor Ort und berichteten über die Veranstaltung. Der SR führte hierbei ein Interview mit der Vorsitzenden des Landesverbands Deutscher Sinti & Roma Saarland Diana Bastian
saarländischer Minister für Inneres, Bauen und Sport Reinhold Jost und Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti & Roma Romani Rose
Die Vorsitzende des Landesverband Deutscher Sinti & Roma Saarland, Diana Bastian und eine der „Bürgerrechtsazubis“ bei Ihrer Ansprache in der Kirche St. Michael
Der Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken bei seiner Rede, in der Kirche St. Michael, vor Einweihung des Denkmals
Das Torino Reinhardt Ensemble unterstützte die Veranstaltung mit musikalischen Beiträgen. Das Reinhardt Ensemble war es auch, welches die Hintergrund Melodie zum interaktiven Part des Denkmals einspielte.
Interaktiver Part. Nach abscannen der QR-Codes werden Melodien hörbar.
Die Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti & Roma Saarland, Diana Bastian vor der Tafel des Denkmal „Nachhall“
Denkmalsweihe
Zur Denkmaleinweihung kamen neben dem saarländischen Minister für Inneres, Bauen und Sport Reinhold Jost auch der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt, der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti & Roma Romani Rose, sowie diverse Vertreter der saarländischen Landtagsfraktionen.
Der Saarbrücker Oberbürgermeister Conradt bei seiner Rede zur Denkmalseinweihung
Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt, Die Vorsitzende des Landesverbands Deutscher Sinti & Roma Saarland und der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti & Roma Romani Rose, vor dem Denkmal
Enthüllung der Gedenktafel zum Denkmal „Nachhall“
Impressionen zur Denkmalseinweihung
Unsere „neuen Aktiven“ halfen ebenfalls bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung!